Seit mehr als 30 Jahren bildet das Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Mayen erfolgreich Klempnermeister aus.


Wer im August eines jeden Jahres in die Aula des Bundesbildungszentrums des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Mayen blickt, trifft auf viele angespannte junge Männer und Frauen, die sich der Herausforderung einer Meisterprüfung stellen. Was jedoch viele nicht wissen, jährlich befinden sich unter diesen auch bis zu 16 Dachdeckermeister und Klempnergesellen, die sich für die Meisterprüfung im Klempnerhandwerk angemeldet haben. „Seit mehr als 30 Jahren, genau seit 1988, bilden wir jedes Jahr einen Kurs als Vorbereitung auf die Klempnermeisterprüfung“, so Dachdecker- und Klempnermeister Georg Diensberg, einer derjenigen, die diesen Kurs mit ins Leben gerufen haben.
16 Wochen a`50 Unterrichtseinheiten dauert der Kurs, an dessen Anschluss die Meisterprüfung durch die Handwerkskammer Koblenz abgehalten wird.
Der Schwerpunkt der ca. 400 Stunden andauernden praktischen Ausbildung liegt im Bereich der Dachdeckungen ohne jedoch andere Bereiche wie Dachentwässerung, Außenwandbekleidungen, kreative Gestaltung oder die Denkmalpflege außer Acht zu lassen. Hierbei werden alle gängigen Materialien des Klempners wie Aluminium, Titanzink, Blei, Kupfer etc. verarbeitet und bis an ihre Grenzen getestet und ausgereizt.
Schaut man sich Meisterprüfungsarbeiten „Made in Mayen“ genauer an wird sich exakt dies auch darin wiederspiegeln. Durch bis ins letzte Detail geplante Dächer, mit besonderen Entwässerungselementen sowie kreativ bzw. künstlerisch angehauchte Gaubenspiegel zeigt sich sowohl bei Materialauswahl als auch bei den Techniken das große Portfolio des Klempnerhandwerks. Zudem entstehen einzigartige Meisterprüfungsprojekte, welche gleichzeitig auch den gängigen Fachregelwerken entsprechen und somit in der Praxis umsetzbar sind.
Auch die Teilnehmer des Jahrgangs 2019 haben sich kurz Weihnachten der Prüfungsherausforderung gestellt. „Es war schon ein besonderer Jahrgang, der extrem kreativ gearbeitet und vor allen Dingen sich auch gegenseitig unterstützt hat, so dass anfängliche Leistungsunterschiede annähernd ausgeglichen werden konnten. Es hat riesen Spaß gemacht gemeinsam mit den Schülern an Lösungen für ihre Ideen zu arbeiten,“ erzählt Ausbilder Timo Eberhard, selbst Spengler- und Dachdeckermeister und Mitglied im zuständigen Meisterprüfungsausschuss Klempner der Handwerkskammer Koblenz.
Ohne also auf das Kunsthandwerk verzichten zu müssen, entschieden alle Meisteranwärter 2019 der Prüfungskommission ein praxisbezogenes Meisterprüfungsprojekt vorzulegen. Sie deckten ein Pultdach inklusive einer Satteldachgaube in Doppelstehfalzdeckung ein. Dabei wurden die unterschiedlichsten Materialien wie Titanzink bzw. Kupfer in den verschiedensten Patinierungen oder Aluminium in verschiedenen Farbtönen verwendet. Die Dachentwässerung erfolgte über eine vorgehängte Rinne, die durch handwerklich gefertigte Endböden und Ablaufstutzen komplettiert wurde. Bei der Ausführung zeigten die Prüflinge dann die oben angesprochene Kreativität und es entstanden Projekte mit einer individuellen Note. Durch sich abwechselnde Patinierungen, Schattenfugen, Ziersterne, handwerklich gefertigte Rauten oder verschiedenartige Kehlausführungen wurde die Prüfungskommission beeindruckt. Eine geschickte Verknüpfung von theoretischem Unterricht und praktischer Ausbildung ermöglichte den Studierenden problemlos, ihre Planungsunterlagen zu erstellen und ihre Arbeit abschließend zu dokumentieren. Sowohl in den Planungsunterlagen, der Dokumentation als auch im Fachgespräch zeigten die zukünftigen Meister, dass sie das im Unterricht erlangte Wissen gekonnt anwenden und in ihrer täglichen Berufspraxis später auch umsetzen können. Die in den letzten Jahren durchschnittliche Erfolgsquote von weit über 90% wurde auch im Jahre 2019 wieder bestätigt.
„Eines der Ziele aller in Mayen angebotener Kurse ist es natürlich auch, dass unsere Teilnehmer auch Jahre später noch auf den Kurs zurückblicken und der Meinung sind, dass die vermittelten Dingen Ihnen auch tatsächlich einen Mehrwert für den Alltag darstellen“, so Rolf Fuhrmann (Geschäftsführer des BBZ). Hierzu wurden in der Theorie die Bereiche Fertigungs- und Montagetechnik, Auftragsabwicklung, Prozessoptimierung, Betriebsführung und Betriebsorganisation nicht nur intensiv vermittelt, sondern es wurden gemeinsam mit den Schülern Checklisten und Formblätter entwickelt, sowie mit modernsten digitalen Programmen gearbeitet, welche jederzeit einsetzbar sind und die Prozesse der Betriebe optimieren.

Das das BBZ mit seinem Konzept auf dem richtigen Weg ist, zeigt das große Einzugsgebiet, aus dem die Teilnehmer kommen. Jedes Jahr sind Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet dabei, manchmal sogar aus dem benachbarten Ausland. Auch das in Mayen ausgebildete Meister beim international ausgeschriebenen Leserwettbewerb Meisterstück des Jahres schon Preise gewonnen haben zeigt, dass die praxisnahe Klempnermeisterausbildung langfristig ein nachhaltiger Weg ist.

Auch im Sommer 2020 wird ein Vorbereitungskurs auf die Klempnermeisterprüfung am BBZ in Mayen stattfinden. Der Startschuss hierzu wird am 17.08.2020 erfolgen. Meldet euch an, damit auch Ihr in Zukunft zu den Besten gehören werdet.






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