Der Andrang war enorm: Rund 450 Gäste drängten sich am 24. Mai in die Aula des Bundesbildungszentrums (BBZ) in Mayen. Der Anlass: Die Absolventinnen und Absolventen der Dachdecker- und Klempnermeisterklassen sowie des Meistervorbereitungskurses auf die Meisterprüfung im Zimmererhandwerk 2024/2025 feierten die feierliche Übergabe ihrer Meisterbriefe. Für einen Teilnehmer war der Tag besonders herausragend – Marc Weist erzielte mit der Note 1,23 den besten Abschluss in der Fachleiterprüfung Dachdeckerhandwerk. Zwei ehemalige Meisterschüler zählten zu den Grußwortrednern.
"Still Standing"Mit dem Song „I’m Still Standing“ eröffnete die Band „Jens and friends“ die diesjährige Meisterfeier – ein passender Auftakt, denn manche Gäste mussten tatsächlich stehen. Die Aula des BBZ war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch: Erwartungsvolle Gesichter, festliche Kleidung und eine liebevoll geschmückte Aula bildeten den feierlichen Rahmen, als BBZ-Geschäftsführer Rolf Fuhrmann die Veranstaltung eröffnete.
Er begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter: die ZVDH-Vizepräsidenten Jan Voges und Dirk Sindermann, ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx, HWK-Präsident Kurt Krautscheid, Landesinnungsmeister Rheinland-Pfalz Johannes Lauer mit Geschäftsführer Andreas Unger, HWK-Präsident des Saarlands Helmut Zimmer, Mayens Oberbürgermeister Dirk Meid, Bürgermeister Bernhard Mauel, den Geschäftsführer des Landesinnungsverbands Hessen, Norbert Hain, sowie Artur Wierschem als Vorsitzenden des Meisterprüfungsausschusses für das Dachdeckerhandwerk der Handwerkskammer Koblenz.
Mehr Handwerker, weniger InfluencerDen Auftakt bei den Grußworten machte Mayens Oberbürgermeister Dirk Meid, er betonte: „Sie haben sich für einen Schlüsselberuf entschieden. Sie können stolz auf sich sein – Sie bauen unsere Zukunft.“
ZVDH-Vizepräsident Jan Voges unterstrich den gesellschaftlichen Wert des Handwerks: „Ihr seid nicht abgebogen, sondern habt Verantwortung übernommen. Wir brauchen weniger Influencer – aber mehr Handwerker mit Dreck unter den Fingernägeln.“
Artur Wierschem, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses, richtete persönliche Worte an die Absolventinnen und Absolventen: „Vor genau 50 Jahren fand hier ebenfalls eine Meisterfeier statt – ich war damals einer der drei Absolventen. Ich weiß also genau, wie Sie sich heute fühlen: Das ist eine echte Meisterleistung – wir sind mächtig stolz auf Sie.“ Sein besonderer Dank galt dem gesamten BBZ-Team, vor allem Martin Krick, Jörg Schmitz und Uli Klein für die engagierte Vorbereitung der Prüfung.
Nach einem weiteren Grußwort durch Michael Devesa von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Koblenz, betrat Kurt Krautscheid die Bühne. In seiner Festrede erinnerte der HWK-Präsident an seine eigene Zeit am BBZ – 1984 hatte er hier selbst den Meister gemacht. Seither habe sich das Berufsfeld stark gewandelt:
„Sie sind heute Energiewender und Zukunftsgestalter. Sie sind Macher und Vorbilder. Bleiben Sie neugierig und pflegen Sie den Kontakt – besonders untereinander. Denn Dachdecker halten zusammen.“
Dass dieser Zusammenhalt gelebt wird, zeigte auch die enge Verbindung zwischen Krautscheid und Wierschem. Krautscheid würdigte den Lebensweg seines langjährigen Weggefährten – vom Fachlehrer bis zum BBZ-Geschäftsführer – und garnierte seine Worte mit persönlichen Anekdoten. Unter tosendem Applaus und stehenden Ovationen überreichte er Artur Wierschem den Goldenen Meisterbrief der HWK Koblenz: „Dein Engagement ist außergewöhnlich. Du hast Generationen von Dachdeckern geprägt – und jede Prüfung selbst mit ‚sehr gut‘ bestanden.“
Ehrung der BestenNachdem die Band Jens and Friends für musikalische Untermalung gesorgt und den passenden Song von Tina Turner „Simply the best“ eingespielt hatte, nahm BBZ-Geschäftsführer Fuhrmann die Ehrung der Jahrgangsbesten des Studienganges zum „Staatlich anerkannten Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik“ mit gleichzeitiger „Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk“ sowie der „Meisterprüfung im Klempnerhandwerk“ vor. Prüfungsbester der Fachleiterprüfung ist Marc Weist mit der Note 1,23. Prüfungsbester der Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk ist Kevin Kreckel mit 93,44 Punkten. Als zweitbester schloss Marc Weist mit 91,43 Punkten ab, dicht gefolgt von Björn Dietrich mit 91,56 Punkten. Als Prüfungsbester bei der Meisterprüfung Klempner Teil I und II schloss Luca Heller mit 86 Punkten ab. Der Prüfungsbeste der Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk Teil I und II ist Jan Mittag mit 94,9 Punkten. Als Prüfungsbester der Meisterprüfung im Zimmererhandwerk schloss Julian Merz mit 88,7 Punkten ab.
Mit einer Bestehensquote von 92 % der 100 Teilnehmer an der Dachdeckermeisterprüfung und 92,3 % in der Fachleiterprüfung endete das Dachdeckermeister- und Fachleiterstudium. Der Vorbereitungslehrgang auf die Teile I und II der Klempnermeisterprüfung schloss mit einer Bestehensquote von 92,8 % ab, der Vorbereitungslehrgang auf die Teile I und II der Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk mit einer Bestehensquote von 100 %.
Hiernach erfolgte die Übergabe der Meisterbriefe – begleitet von Applaus, stolzen Blicken und emotionalen Momenten.
Eine gute Tradition der Meisterfeier ist der Rückblick durch einen der Absolventen. In diesem Jahr übernahm Dennis Busch das Wort: „Das BBZ-Team stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite – fast rund um die Uhr. Der Beruf des Dachdeckers ist keiner, den man allein ausübt. Genauso wenig ist diese Schule eine, die man allein durchläuft. Je mehr Zeit verging, desto klarer wurde: Man ist auf die Hilfe anderer angewiesen. Wir haben einen geilen Beruf gelernt – und ihn zur Berufung gemacht.“
Meisterstücke zum StaunenZum Abschluss der Feier ging es in die Werkhallen des BBZ. Dort wurden die Werk- und Meisterstücke präsentiert – handwerkliche Meisterleistungen, die durch Kreativität, Können und Präzision überzeugten. Familien, Freunde und Ehrengäste zeigten sich beeindruckt.
Bilder zur Meisterfeier 2025 sehen Sie
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